Kahlschlag in der Autobranche: VW-Standorte in Gefahr
Kahlschlag in der Autobranche: Volkswagen-Standorte in Gefahr
Volkswagen Kahlschlag: Die Situation bei Volkswagen hat einen kritischen Punkt erreicht. Morgen starten die Tarifverhandlungen, während in der Metall- und Elektroindustrie Warnstreiks ausgerufen wurden. Die allgemeine Lage der deutschen Wirtschaft ist angespannt, und die Autobranche steht vor entscheidenden Herausforderungen.

Am Montag, dem 28. Oktober 2024, wurde bekannt, dass Volkswagen plant, drei Werke in Deutschland zu schließen und tausende Stellen abzubauen, was für große Besorgnis sorgt. Ab Dienstag, dem 29. Oktober, beginnen die Warnstreiks der IG Metall, die auch das von Schließung bedrohte VW-Werk in Osnabrück betreffen. Die Tarifverhandlungen bei Volkswagen beginnen am Mittwoch, dem 30. Oktober 2024.
Unruhe bei den Volkswagen-Standorten
Die nahezu 300.000 Beschäftigten von Volkswagen sind durch die Meldungen über mögliche Werksschließungen verunsichert. „Niemand fühlt sich hier noch sicher!“, sagte Daniela Cavallo, die Betriebsratschefin. Insbesondere die Werke in Emden, Osnabrück, Chemnitz und Zwickau stehen seit längerer Zeit in der Kritik. Auch das Werk in Baunatal, Hessen, gilt als unsicher. Carsten Büchling, Betriebsratsvorsitzender des Werks in Kassel, äußerte dies vor mehreren tausend Mitarbeitern.
Kurssturz der Volkswagen-Aktie
Die Aktie von Volkswagen, dem größten Autobauer Europas, hat seit März 2021 einen dramatischen Rückgang von 63 Prozent erlitten. Mit dem Bekanntwerden der potenziellen Werksschließungen und dem drohenden Verlust von Arbeitsplätzen ist der Kurs erneut gefallen. Analysten erwarten, dass die Aktie auch in Zukunft unter Druck stehen wird, da heute die Quartalsergebnisse von VW veröffentlicht werden. Volkswagen plant, bis 2025 etwa zehn Milliarden Euro einzusparen, um die Gewinnmarge von derzeit 2,3 Prozent auf 6,5 Prozent zu erhöhen.
Notwendige Reformen gefordert
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer fordert ein Ende der Beteiligung des Landes Niedersachsen am Volkswagen-Konzern. Laut ihm behindern die 20-prozentige Aktienbeteiligung Niedersachsens und der 50-prozentige Einfluss der IG Metall im Aufsichtsrat die Wettbewerbsfähigkeit von VW. „Verpasste Anpassungen in der Vergangenheit zeigen jetzt ihre Auswirkungen und erfordern drastische Maßnahmen“, betont Dudenhöffer. Um VW für die Zukunft zu rüsten, sei eine neue Unternehmensverfassung notwendig, die die Stimmrechte des Landes Niedersachsen ausschließt.
Warnstreiks in der Branche
In der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg hat mit Ende der Friedenspflicht um Mitternacht die erste Welle von Warnstreiks begonnen. In Stuttgart haben rund 500 Mitarbeiter von Porsche aus der Nachtschicht ihre Arbeit niedergelegt und sich an einer Kundgebung beteiligt. Auch die Frühschicht-Mitarbeiter bei Porsche in Zuffenhausen sind zu Warnstreiks aufgerufen. Weitere Warnstreiks sind bei Bosch in Reutlingen, ZF in Friedrichshafen und Daimler Buses in Neu-Ulm geplant. Auch BMW-Werke sind betroffen.
Streiks bei VW und ZF
Die IG Metall hat die Warnstreikwelle in der deutschen Metall- und Elektroindustrie initiiert, die die laufenden Verhandlungen beeinflusst, die am Dienstag in der dritten Runde fortgesetzt werden sollen. Protestaktionen sind unter anderem bei Thyssenkrupp Rasselstein in Andernach, Federal-Mogul in Wiesbaden und Norma in Hanau geplant. Im Saarland sind die Beschäftigten im Werk von ZF ebenfalls betroffen, wo Stellen gestrichen werden sollen. Der Betriebsrat von VW in Osnabrück berichtet von einer nächtlichen Protestaktion, während der Konzern-Vorstand deutschlandweit Werksschließungen, Massenentlassungen und Lohnkürzungen plant.
Politische Reaktionen und Aufrufe zum Handeln
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fordert rasche Entscheidungen über mögliche Konjunkturmaßnahmen, bevor der Bundeshaushalt im nächsten Monat verabschiedet wird. „Die Unsicherheit bezüglich der Rahmenbedingungen für Investitionen ist zu einer Belastung geworden“, sagte Lindner in einer TV-Sendung. Er sieht den aktuellen Zeitpunkt als ideal für Entscheidungen, da die Probleme in der Industrie, insbesondere bei Volkswagen, dringend sind. Der Bundeshaushalt für 2025 soll am 29. November im Bundestag verabschiedet werden. Lindner hat für Dienstag Wirtschaftsvertreter zu Gesprächen eingeladen, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Industrieverbände und Gewerkschaften ins Kanzleramt eingeladen hat.
Hier sind die wichtigsten Fakten zur aktuellen Situation in der Volkswagen-Krise:
- Tarifverhandlungen und Streiks: Ab morgen, dem 30. Oktober, beginnen die Tarifverhandlungen bei Volkswagen (VW). Am 29. Oktober starten Warnstreiks der Gewerkschaft IG Metall in der Metall- und Elektroindustrie, die auch das bedrohte VW-Werk in Osnabrück erfassen.
- Werksschließungen: VW plant die Schließung von drei Werken in Deutschland und den Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen. Die betroffenen Standorte sind Emden, Osnabrück, Chemnitz und Zwickau, sowie das Werk im hessischen Baunatal.
- Unsicherheit unter Beschäftigten: Die fast 300.000 Beschäftigten von VW sind verunsichert. Daniela Cavallo, Betriebsratschefin, äußert, dass sich niemand sicher fühlen kann.
- Aktienkurs: Die VW-Aktie ist seit März 2021 um 63 Prozent gefallen. Die Ankündigungen zu Werksschließungen und möglichen Arbeitsplatzverlusten haben den Kurs weiter negativ beeinflusst. Analysten erwarten weitere Rückgänge.
- Forderungen nach Unternehmensreform: Ferdinand Dudenhöffer, ein Autoexperte, fordert ein Ende der Beteiligung des Landes Niedersachsen an VW, um das Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen.
- Erste Warnstreiks: In der Metall- und Elektroindustrie haben erste Warnstreiks begonnen, unter anderem bei Porsche, BMW und Audi. Dies geschieht im Kontext der laufenden Tarifverhandlungen und der Unsicherheit in der Branche.
- Politische Reaktionen: Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert die Bundesregierung auf, schnell über mögliche Konjunkturmaßnahmen zu entscheiden, um die wirtschaftlichen Unsicherheiten zu überwinden.
- Künftige Maßnahmen: Der Bundeshaushalt für 2025 soll am 29. November verabschiedet werden. Lindner hat Wirtschaftsvertreter zu Gesprächen eingeladen, um die Situation zu erörtern.
Die Situation bleibt angespannt, und es gibt viele offene Fragen bezüglich der Zukunft der Volkswagen-Standorte und der gesamten Branche.
Quellen
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