Warum der globale Süden den westlichen Börsen gehorcht
Die unsichtbare Macht der Börsen: Warum müssen Länder sich an westliche Preisvorgaben halten?
Wenn ein rohstoffreiches Land in Afrika, Asien oder Südamerika seine Bodenschätze verkaufen will, geht es nicht nur um den Wunsch, einen fairen Preis zu erzielen.
Es geht um die unaufhaltsame Realität der globalen Wirtschaftsordnung:
- Die westlich dominierten Börsenmärkte legen fest, zu welchem Preis diese Rohstoffe verkauft werden.
- Länder wie die USA, Großbritannien und einige europäische Staaten haben den globalen Finanzmarkt seit Jahrhunderten so gestaltet, dass ihre Börsen – und damit auch ihre Währungen und Finanzinstitutionen – die Weltwirtschaft dominieren.
Aber warum ist das so?
Warum kann ein Land wie Venezuela nicht einfach entscheiden, zu welchem Preis es sein Öl verkauft, oder warum kann Brasilien den Preis für Rindfleisch nicht selbst festlegen?
Die Antwort ist einfach: Der Dollar. Der US-Dollar wird weltweit als Reservewährung genutzt und ist das zentrale Zahlungsmittel im internationalen Handel.
In nahezu allen internationalen Finanztransaktionen, insbesondere im Rohstoffhandel, wird dieser Dollar als Standardwährung verwendet.
Das bedeutet, dass die westlichen Finanzmärkte, allen voran die US-amerikanischen und britischen Börsen, maßgeblich bestimmen, wie der Wert von Rohstoffen berechnet und gehandelt wird.
Der westliche Kapitalismus hat es geschafft, das globale Wirtschaftssystem so zu gestalten, dass der Zugang zu den wichtigsten Rohstoffen und Märkten nur über diese Finanzstrukturen ermöglicht wird.
Wenn ein Land sich also gegen den Marktpreis stellt, läuft es Gefahr, politisch und wirtschaftlich isoliert zu werden.
1. Die Börse als „Preisdiktator“: Wie die Märkte das Angebot und die Nachfrage steuern
Die westlichen Börsen, wie die New Yorker Börse (NYSE) oder die Londoner Börse (LSE), sind nicht nur Handelsplätze, sondern Machtzentren, die den Wert von Rohstoffen weltweit steuern.
Diese Börsen bestimmen nicht nur die Preise von Rohstoffen wie Öl, Gas, Gold und Diamanten, sondern auch von landwirtschaftlichen Produkten wie Kaffee, Rindfleisch und Weizen. Warum? Weil sie über das nötige Kapital, die Infrastruktur und die Einflussmöglichkeiten verfügen, um die Preise durch Futures und Derivate festzulegen.
Diese Finanzinstrumente ermöglichen es westlichen Unternehmen, Preise für Rohstoffe zu definieren, bevor sie überhaupt produziert werden – auf einer Spekulationsebene, die die tatsächlichen Produktionskosten und den realen Wert der Rohstoffe oft völlig ignoriert.
Ein Land, das über reichhaltige Rohstoffvorkommen verfügt, steht vor der Herausforderung, seine Ressourcen in einer Welt zu verkaufen, in der die Preise nicht durch lokale Marktbedingungen, sondern durch westlich dominierte Finanzmärkte bestimmt werden.
Ein Land wie Saudi-Arabien könnte theoretisch entscheiden, sein Öl zu einem höheren Preis zu verkaufen, aber es würde feststellen, dass der globale Markt – und damit der Preis des „grünen Papiergeldes“ (Dollar) – den Preis diktieren würde.
Würde Saudi-Arabien gegen diese Marktbedingungen verstoßen, könnte es mit Sanktionen, Wirtschaftsstrafen oder sogar militärischen Interventionen rechnen.
Der Handel mit Rohstoffen ist also nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein politischer Akt, bei dem die westlichen Finanzmärkte als die eigentlichen „Preisdiktatoren“ agieren.
2. Der US-Dollar als Werkzeug der globalen Kontrolle
Der US-Dollar ist nicht nur die weltweit führende Reservewährung – er ist das Rückgrat des gesamten internationalen Handels.
Der Dollar wird als Zahlungsmittel für Rohstoffe genutzt, was bedeutet, dass jeder, der Öl, Gold oder andere Rohstoffe kaufen will, Dollar benötigt. Aber wie kommt es, dass der Dollar als Zahlungsmittel so allmächtig ist?
Der Dollar wird von den USA nicht einfach akzeptiert, er wird durch das Finanzsystem des Westens „durchgesetzt“.
Alle internationalen Handelsabkommen, Kreditvergabe und Handelsgeschäfte passieren in Dollar, auch wenn der eigentliche Handel mit Rohstoffen in Ländern stattfindet, die keinerlei wirtschaftliche Macht im Vergleich zu den USA haben.
Länder im globalen Süden sind also in einer Zwickmühle: Um auf den globalen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie mit den westlichen Börsen und der Dollarwirtschaft arbeiten.
Das bedeutet, dass sie den internationalen Preisen gehorchen müssen, die durch diese Märkte und nicht durch ihre eigenen Bedürfnisse oder die realen Produktionskosten bestimmt werden.
Wenn ein rohstoffreiches Land also versucht, den Preis für Öl oder andere Rohstoffe selbst zu bestimmen und außerhalb des etablierten Systems zu handeln, riskiert es nicht nur den Verlust von Märkten, sondern auch eine tiefgreifende wirtschaftliche und politische Isolation.
3. Handelsabkommen und die geopolitischen Implikationen: Der westliche Druck
Aber es geht noch weiter. Der westliche Einfluss auf die Rohstoffmärkte ist nicht nur durch Finanzmechanismen wie den Dollar gesichert. Handelsabkommen und geopolitischer Druck stellen sicher, dass Länder, die es wagen, gegen die Marktbedingungen zu handeln, massive Konsequenzen zu befürchten haben.
Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) sind zentrale Akteure in diesem Spiel: Sie finanzieren Projekte in rohstoffreichen Ländern, stellen aber sicher, dass diese Länder weiterhin den westlich dominierten Marktbedingungen unterworfen bleiben.
Wenn ein Land wie Venezuela oder Nigeria versucht, die Kontrolle über seine Rohstoffe zu übernehmen und die Preise außerhalb der westlichen Börsen festzulegen, wird es mit einer Welle von Druck konfrontiert.
Dies kann durch wirtschaftliche Sanktionen, die Verweigerung von Krediten, oder durch militärische Interventionen geschehen – wie wir es bei vielen geopolitischen Konflikten der letzten Jahrzehnte gesehen haben.
Der Westen sorgt dafür, dass seine Märkte den Zugang zu Rohstoffen kontrollieren, was wiederum bedeutet, dass Länder des globalen Südens keine echte Entscheidungsfreiheit haben, was die Preise betrifft.
4. Der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten: Ein weiteres Beispiel
Es ist nicht nur der Rohstoffmarkt, der unter der Kontrolle der westlichen Börsen steht. Auch landwirtschaftliche Produkte wie Weizen, Rindfleisch und Zucker werden an den Börsen gehandelt und ihre Preise durch westliche Spekulationen beeinflusst.
Länder, die in der Landwirtschaft stark sind, wie Brasilien oder Argentinien, müssen sich ebenfalls den internationalen Marktbedingungen beugen, die durch die westlichen Finanzmärkte und die Börsen von Chicago und New York geprägt werden.
Wenn Brasilien sich entschließt, den Preis für Rindfleisch nicht zu den von den USA oder der EU diktierten Preisen zu verkaufen, kann es schnell feststellen, dass seine Produkte auf den internationalen Märkten nicht mehr konkurrenzfähig sind.
Der Preis für Weizen aus Argentinien wird nicht durch die Produktionskosten in Argentinien bestimmt, sondern durch die Futures-Kontrakte der Chicagoer Börse.
Diese Kontrakte ermöglichen es westlichen Investoren, auf zukünftige Preise zu spekulieren, wodurch die Preise künstlich hoch oder niedrig gehalten werden – und die Länder des globalen Südens keine Wahl haben, als sich diesen Bedingungen zu unterwerfen.
Fazit: Der Kampf um die Souveränität
Es ist klar, dass der Finanzmarkt des Westens ein unverhältnismäßig großes Gewicht im globalen Handel hat. Länder des globalen Südens sind in vielerlei Hinsicht gezwungen, den Marktbedingungen zu gehorchen, die durch westliche Börsen bestimmt werden, selbst wenn dies ihre eigenen nationalen Interessen oder die Realitäten ihrer lokalen Märkte untergräbt.
Die Souveränität über den eigenen Rohstoffhandel bleibt vielen dieser Länder vorenthalten, solange sie im bestehenden System gefangen sind.
Doch die zunehmende Ablehnung des Dollar-Systems und die Schaffung alternativer Handelsstrukturen durch Länder wie China, Russland oder auch einige afrikanische Staaten könnten den westlichen Finanzmarkt eines Tages herausfordern.
Aber bis dahin bleibt die Frage: Wie lange wird der globale Süden noch bereit sein, sich den Marktbedingungen zu beugen, die von den westlichen Börsen vorgegeben werden?

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