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Kommt die Inflation oder Deflation zwei Meinungen

Kommt jetzt  die Inflation oder Deflation?

Diese Frage treibt derzeit viele Menschen um und sorgt fĂŒr hitzige Diskussionen in den Wirtschaftskreisen. Die einen prophezeien eine drohende Hyperinflation, wĂ€hrend die anderen vor einer deflationĂ€ren Spirale warnen. Welches Szenario wird eintreten? Die Antwort auf diese Frage könnte massive Auswirkungen auf unser tĂ€gliches Leben haben. Tauchen wir also ein in die Welt der ökonomischen Prognosen und Meinungsverschiedenheiten!

Wir haben 2 Meinungen fĂŒr Sie wie folgt zusammengefasst:

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1. Geldmenge

Deflationist: Geldmenge prozentual fÀllt wie im Jahr 2000 und 1929. Eine stagnierende oder leicht steigende Geldmenge ist ok.

Inflationist: Geldmenge in der EU haben sich in kurzen Jahren verdreifacht. In den USA sogar vervierfacht

2. DAX Werte / Index – Aktien

Deflationist: Die DAX Unternehmen verlieren jedes Jahr um -1,5% Gewinn, trotzdem steigen der DAX um 18% in einem Jahr. Die ganzen Börsen der Welt haben nichts mehr mit der RealitĂ€t zu tun, es sind nichts anderes als Spekulationsblasen und Gier. Der durchschnittliche Schiller KGV liegt bei 36 Jahren, das ist viel mehr als 1929. Über 75% der US Aktien basieren auf 10 großen US Unternehmen. 4,5 fache Steigerung der Aktienwerten gegenĂŒber den Gewinnen.

Inflationist: Der KGV der DAX Unternehmen liegen durchschnittlich bei 13%. Im Jahr 2000 lag der durchschnittliche KGV ĂŒber 30 Jahren. Die Coronakrise verschaffte dem DAX ein Minus von 40%, immer noch nicht auf dem Stand wies es sein sollte. Der DAX mĂŒsste bei 40.000 Punkten liegen. Die Aktienmarkt reagiert auf Zahlen und es funktioniert (Keine Spekulationsblasen). Kaufe keine Bankaktien, diese werden einer Korrektur unterzogen.

3. Immobilien

Deflationist:  Die Immobilienpreise in Deutschland haben sich seit 10 Jahren mehr als verdoppelt, wÀhrend das Bruttoinlandsprodukt  um +40% und die Löhne um + 45 % gestiegen sind.

Faustregel: 1% Zinserhöhung bedeuten, 16% Wertverlust pro Jahr bei den Immobilien

2021 lagen die Bauzinsen bei ca 0,8% bei 80% Beleihung und heute ĂŒber 3,5%. Nach dieser Faustregel mĂŒssten sich die Immobilienpreise halbieren um ein Gleichgewicht zum Zins wiederherzustellen.

Seit 30 Jahren steigen die Zinsen wieder erst einmal, diejenigen die Jetzt immer noch auf die Preise der letzten Jahre schauen werden in 2-3 Jahren die RealitĂ€t sehen und Ihre Immobilien gĂŒnstiger verkaufen.

Inflationist:  Es gibt Probleme bei den Gewerbeimmobilien in den USA. Wohnimmobilien Aktien werden mit 50% der Immobilienwertes gerechnet. Vonovia bspw. hat zuletzt viele Wohnungen zum Marktwert verkauft. Die Vonovia Aktie bspw. hat in den letzen 5 Jahren um -37% an Wert verloren. Die Vonovia Aktie hat einen Buchwert von 30 EUR und selbst kostet es 29,77 EUR. Logistikimmobilien steigen, aber BĂŒroimmobilien und Bankaktien meiden. Vermutlich fallen die Wohnimmobilien Aktien auch so um max. -5%.

Wohnimmobilien werden minimal korrigiert bis max.-5% , erst einmal abwarten! Deutschland hat eine funktionierende Marktwirtschaft, die Faustregel ĂŒber Bauzinsen und Wertverlust der Immobilien fassen hier nicht mehr. Es fehlen in Deutschland um 600.000- 800.000 Wohneinheiten, daher kann der Wertverlust ĂŒber die Faustformel nicht mehr greifen. Vielmehr greift hier Angebot und Nachfrage.

Hyperinflation 2024 So könnte der EURO bald aussehen.
So könnte der EURO bald aussehen.

4. Gold  / Silber

Deflationist:  Empfehlung Gold in physischem Zustand als Absicherung zu haben. Silber ist stark unterbewertet!

Inflationist:  Empfehlung raus aus der WĂ€hrung (USD, EURO etc.) rein ins Gold, Aktien und andere Sachwerten. Alle LĂ€nder verschulden sich in 100% – 200% Ihrer BIP und drucken Geld ohne Ende aus. Das Vertrauen in die WĂ€hrungen sind verloren. Wichtig kein Euro Papiergeld (WĂ€hrung) als Anlage, denn die M3 Geldmenge hat sich ums dreifache erhöht in der EU. Raus aus Tagesgeld, Festgeld, Sparbriefen, Anleihen etc.

5. Bitcoin / KryptowÀhrungen

Deflationist:   Bitcoin und KryptowĂ€hrungen ist garnichts. Die EZB und auch die deutsche Bundesbank sagen, dass Bitcoin und co. nichts anderes sind als ein Schneeballsystem. KryptowĂ€hrungen werden zu Ihren ursprĂŒnglichen Wert auf 0 zurĂŒckkommen. Die KryptowĂ€hrungen erleben die Tulpenblase.

Inflationist:   Den Wert des Bitcoins und co. entscheiden immer Angebot und Nachfrage. Der Bitcoin ist limitiert und wenn man berĂŒcksichtig wie stark sich die LĂ€nder verschuldet haben und das Vertrauen in das Papiergeld schwindet, ist Bitcoin eine Alternative.

6. Inflation oder Deflation

Deflationist:  Die Zeichen fĂŒr eine Deflation sieht am am Sinken der Geldmenge. Die Deflation wird kommen entgegen allen Hypes auf Inflation.

Inflationist: Es wurde deutlich, dass das Vertrauen in Papiergeld schwindet und eine mögliche Hyperinflation droht.


Die galoppierende Inflation macht vielen Menschen Sorgen.

Viele warten gespannt auf eine Zinssenkung der EuropĂ€ischen Zentralbank (EZB), um die Auswirkungen abzufedern. Doch mĂŒssen wir realistisch sein: Eine solche Zinssenkung wird höchstwahrscheinlich nicht eintreten. Es ist an der Zeit, alternative Strategien zu entwickeln, um sich vor den negativen Auswirkungen der steigenden Preise zu schĂŒtzen.

Die Analyse der EZB

Die EZB warnt davor, dass eine gĂŒnstige Risikobepreisung die Preise von Vermögenswerten anfĂ€llig fĂŒr Schocks machen kann. Eine niedrige Risikowahrnehmung könnte Schwachstellen verbergen und zu ĂŒbermĂ€ĂŸiger Risikobereitschaft fĂŒhren. Die impliziten VolatilitĂ€tsindizes fĂŒr risikoreiche Anlageklassen sind gedĂ€mpft geblieben, was zu einer möglichen UnterschĂ€tzung der FinanzstabilitĂ€t fĂŒhren könnte.

Die Rallye an den AktienmĂ€rkten hat zu steigenden Bewertungen und Konzentrationen gefĂŒhrt, was Bedenken hinsichtlich einer Überbewertung aufkommen lĂ€sst. Trotz positiver Entwicklungen im Unternehmenssektor gibt es auch offensichtliche Schwachstellen, vor allem im Immobiliensektor. Die Verengung der Spreads von Hochzinsanleihen deutet auf eine positive Anlegerstimmung hin, birgt jedoch auch Risiken in sich. Insgesamt besteht die Gefahr einer nichtlinearen Dynamik bei Schocks aufgrund ĂŒbermĂ€ĂŸiger Risikobereitschaft und potenzieller Vermögenspreisblasen.

Trotz der guten Stimmung auf dem Markt sind die Marktteilnehmer besorgt ĂŒber die geopolitischen Risiken. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine haben Anleger ihre Aufmerksamkeit auf diese Risiken erhöht.

Dies zeigt sich in den hĂ€ufigen ErwĂ€hnungen des Themas in UnternehmensgesprĂ€chen und Analystenberichten. Die Eskalationsgefahr des Konflikts spiegelt sich auch in der Outperformance von Unternehmen im Verteidigungssektor wider, insbesondere im Euroraum. Die steigenden MilitĂ€rausgaben deuten darauf hin, dass diese Risiken weiter zunehmen könnten. Zudem sind die Goldpreise kĂŒrzlich gestiegen, da Investoren nach Absicherungen gegen geopolitische Risiken suchen.

Obwohl der Markt verhalten auf den Hamas-Angriff reagiert hat, wurden erhöhte Risiken im Energiemarkt eingepreist, was zu einer VolatilitĂ€tsschiefe fĂŒhrt. Eine Eskalation internationaler Konflikte könnte zu negativen Angebotsschocks fĂŒhren und die BemĂŒhungen zur InflationsbekĂ€mpfung untergraben sowie Druck auf Vermögensbewertungen ausĂŒben.

Die FinanzstabilitĂ€t im Euroraum hat sich aufgrund der verbesserten Konjunkturaussichten verbessert, aber die Aussichten bleiben fragil. Positive KonjunkturĂŒberraschungen haben die Erwartungen der Anleger gestĂ€rkt und zu einer Rallye an den FinanzmĂ€rkten gefĂŒhrt. Die Bilanzen von Haushalten, Unternehmen und Staaten haben sich verbessert, aber es gibt immer noch Schwachstellen.

Die Banken im Euroraum verzeichneten hohe Gewinne, aber es gibt Anzeichen fĂŒr eine mögliche Verschlechterung. Die Vermögenspreise bleiben anfĂ€llig fĂŒr MarktstimmungsĂ€nderungen und LiquiditĂ€tsrisiken bei Nichtbanken. Steigende Schuldendienstkosten stellen eine Herausforderung dar, insbesondere fĂŒr Haushalte und Unternehmen mit schwachen Bilanzen. Die ImmobilienmĂ€rkte sind angespannt, insbesondere der Gewerbeimmobiliensektor. Insgesamt bleiben die Risiken hoch, vor allem aufgrund geopolitischer Spannungen und unsicherer globaler wirtschaftspolitischer Bedingungen.

Die Erwartung einer weltweiten Lockerung der Geldpolitik hat die Nachfrage nach risikoreichen Anlagen erhöht. Die Zentralbanken planen, die Geldpolitik zu lockern, was zu niedrigeren Leitzinsen fĂŒhren könnte. Dies hat zu einer starken Performance risikoreicher Anlageklassen gefĂŒhrt. Obwohl einige wirtschaftliche Überraschungen aufgetreten sind, bleiben die Anleger zuversichtlich, dass die Inflation das Ziel von 2 % erreichen kann.

Die langfristigen realen ZinssĂ€tze könnten positiv bleiben, was jedoch Herausforderungen fĂŒr gefĂ€hrdete Unternehmen darstellen könnte. Die Struktur des Unternehmensanleihemarktes hat die Auswirkungen höherer ZinssĂ€tze abgeschwĂ€cht, aber zukĂŒnftige Rollover-Anforderungen könnten Probleme verursachen. Die Gesamtkosten der Anleihefinanzierung werden voraussichtlich weiter steigen und stĂ€rker verschuldete Unternehmen könnten unter Druck geraten. Staatsanleihen haben bereits höhere Finanzierungskosten erlebt, insbesondere bei Emittenten mit niedrigerem Rating.

Gefahr einer Hyperinflation

Die Inflation hat weltweit zugenommen und sorgt fĂŒr NervositĂ€t. In Europa stiegen die Preise im Juni 2022 um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wĂ€hrend Deutschland mit einer Inflationsrate von 7,9 Prozent den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung erreichte. Auch in den USA lagen die Preise um 9,1 Prozent höher als im Vorjahr. Die anhaltend hohe Inflation nach vielen Jahren der PreisstabilitĂ€t beunruhigt die Welt und es wird sogar ĂŒber eine mögliche Hyperinflation diskutiert.

Hyperinflation
Hyperinflation

Hyperinflation ist ein schneller Anstieg der Preise, der normalerweise mindestens 50 Prozent pro Monat betrĂ€gt. Dies entspricht einer jĂ€hrlichen Inflationsrate von etwa 14.000 Prozent. Eine Hyperinflation tritt auf, wenn die Geldmenge in einem Land schnell und massiv ansteigt, oft durch unkontrolliertes Gelddrucken der Regierung. Dies fĂŒhrt zu einem Wertverlust der WĂ€hrungseinheit und steigenden GĂŒterpreisen.

Eine Hyperinflation kann verheerende Auswirkungen auf Einzelpersonen und Volkswirtschaften haben. Die Preise steigen so schnell, dass die Löhne nicht mithalten können und Verbraucher grundlegende GĂŒter nicht mehr bezahlen können. Eine Hyperinflation kann zu einem Zusammenbruch des Wirtschafts- und WĂ€hrungssystems fĂŒhren und das Bankensystem destabilisieren.

Experten glauben jedoch nicht, dass Europa oder Deutschland auf eine Hyperinflation zusteuern. Die aktuellen Inflationsraten liegen deutlich unter den erforderlichen 50 Prozent pro Monat. Zudem hat die EuropÀische Zentralbank begonnen, die Geldmenge aktiv zu reduzieren. Dennoch ist es wichtig, sich auf Inflation vorzubereiten, indem man ein ausgewogenes Portfolio aufbaut und in Sachwerte wie Immobilien und Rohstoffe investiert.

Im Falle einer Hyperinflation können Anleger ihre Schulden reduzieren und ihr Budget ĂŒberprĂŒfen, um Einsparungen vorzunehmen. Es wird empfohlen, persönliche Schulden mit variablen ZinssĂ€tzen zu reduzieren und das Budget anzupassen, um steigende Kosten abzufangen.

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11 Kommentare

  1. Die FinanzstabilitÀt im Euroraum hat von den sich verbessernden Konjunkturaussichten profitiert, doch steigende geopolitische Risiken könnten erhebliche AbwÀrtsrisiken mit sich bringen.
    Sollten sich die Spannungen weiter verschÀrfen, könnte dies Auswirkungen auf die Versorgung mit Energierohstoffen haben, das Vertrauen in die Realwirtschaft untergraben, die Inflation anheizen und eine Risikoaversion an den FinanzmÀrkten auslösen.
    Ebenso bleibt die globale wirtschaftspolitische Unsicherheit hoch, da LĂ€nder mit mehr als der HĂ€lfte der Weltbevölkerung ihre BĂŒrger im Jahr 2024 zur Wahl schicken.

    Vor diesem Hintergrund prĂ€gen drei SchlĂŒsselthemen die Aussichten fĂŒr die FinanzstabilitĂ€t im Euroraum.
    Erstens bergen gĂŒnstige Risikopreise auf den FinanzmĂ€rkten und strukturelle LiquiditĂ€tslĂŒcken bei Nichtbanken das Potenzial fĂŒr plötzliche VerĂ€nderungen der Marktstimmung als Reaktion auf negative Schocks, die beispielsweise durch negative makrofinanzielle Überraschungen oder erhöhte geopolitische Spannungen ausgelöst werden.

    Zweitens stellen steigende Schuldendienstkosten eine Herausforderung fĂŒr Haushalte, Unternehmen und Staaten im Euroraum mit schwachen Bilanzen dar, und der Abschwung auf den ImmobilienmĂ€rkten verstĂ€rkt in einigen FĂ€llen die AnfĂ€lligkeit von Haushalten und Unternehmen.

    Drittens sind die Banken im Euroraum robust geblieben, gestĂŒtzt durch eine hohe RentabilitĂ€t. Die Bankgewinne dĂŒrften sich in den nĂ€chsten zwei Jahren gegenĂŒber den jĂŒngsten HöchststĂ€nden etwas abschwĂ€chen. Gleichzeitig sind die Marktwerte der Banken zwar etwas gestiegen, bleiben jedoch hartnĂ€ckig unter den Buchwerten – ein Hinweis darauf, dass die Anleger Bedenken hinsichtlich der Dauerhaftigkeit der RentabilitĂ€t der Banken haben.

  2. Die Vermögenspreise bleiben anfĂ€llig fĂŒr ungĂŒnstige Dynamiken, die durch LiquiditĂ€tsrisiken bei Nichtbanken verstĂ€rkt werden können

    Die Erwartung einer Lockerung der Geldpolitik hat die Nachfrage der Anleger nach riskanten Vermögenswerten erhöht, die Risikostimmung an den MĂ€rkten war jedoch unbestĂ€ndig. Die Erwartung, dass die Geldpolitik weltweit gelockert wird, befeuert seit Oktober 2023 den Appetit der Anleger auf risikoreiche Anlagen, da die MĂ€rkte eine sanfte Landung der Weltwirtschaft und des Euroraums eingepreist haben. Aus diesem Grund sind die Aktienkurse gestiegen und die Kreditspannen haben sich verengt, wobei es in jĂŒngster Zeit zu einer kurzlebigen Umkehr kam. Gleichzeitig blieb die VolatilitĂ€t an den AktienmĂ€rkten trotz des jĂŒngsten Anstiegs und der anhaltend erheblichen Unsicherheit sowohl im makrofinanziellen als auch im geopolitischen Umfeld relativ gedĂ€mpft und weicht von der erhöhten VolatilitĂ€t an den ZinsmĂ€rkten ab.

    In diesem Umfeld erheblicher Wachstumsrisiken und strukturell höherer Finanzierungskosten könnten die MĂ€rkte die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen ungĂŒnstiger Szenarien unterschĂ€tzen und unterbewerten, was zur Entstehung von AnfĂ€lligkeiten fĂŒhren könnte. DarĂŒber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit grĂ¶ĂŸer, dass negative Überraschungen zu abrupten StimmungsumschwĂŒngen fĂŒhren. Die VolatilitĂ€t an den FinanzmĂ€rkten könnte erheblich zunehmen, wenn die Inflation erheblich von den Konsenserwartungen abweicht, das Wirtschaftswachstum nachlĂ€sst oder geopolitische Konflikte weiter eskalieren.

    Die erhöhte Konzentration und die hohen Bewertungen an den AktienmĂ€rkten, insbesondere in den Vereinigten Staaten, deuten auf Spielraum fĂŒr grĂ¶ĂŸere VolatilitĂ€t und das Potenzial fĂŒr eine Marktkorrektur hin. Angesichts der tief integrierten globalen AktienmĂ€rkte könnten Risiken fĂŒr die FinanzstabilitĂ€t des Euroraums aus negativen Spillover-Effekten aus den Vereinigten Staaten resultieren.

  3. Die Vermögenspreise bleiben anfĂ€llig fĂŒr ungĂŒnstige Dynamiken, die durch LiquiditĂ€tsrisiken bei Nichtbanken verstĂ€rkt werden können

    Die Erwartung einer Lockerung der Geldpolitik hat die Nachfrage der Anleger nach riskanten Vermögenswerten erhöht, die Risikostimmung an den MĂ€rkten war jedoch unbestĂ€ndig. Die Erwartung, dass die Geldpolitik weltweit gelockert wird, befeuert seit Oktober 2023 den Appetit der Anleger auf risikoreiche Anlagen, da die MĂ€rkte eine sanfte Landung der Weltwirtschaft und des Euroraums eingepreist haben. Aus diesem Grund sind die Aktienkurse gestiegen und die Kreditspannen haben sich verengt, wobei es in jĂŒngster Zeit zu einer kurzlebigen Umkehr kam. Gleichzeitig blieb die VolatilitĂ€t an den AktienmĂ€rkten trotz des jĂŒngsten Anstiegs und der anhaltend erheblichen Unsicherheit sowohl im makrofinanziellen als auch im geopolitischen Umfeld relativ gedĂ€mpft und weicht von der erhöhten VolatilitĂ€t an den ZinsmĂ€rkten ab.

    In diesem Umfeld erheblicher Wachstumsrisiken und strukturell höherer Finanzierungskosten könnten die MĂ€rkte die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen ungĂŒnstiger Szenarien unterschĂ€tzen und unterbewerten, was zur Entstehung von AnfĂ€lligkeiten fĂŒhren könnte. DarĂŒber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit grĂ¶ĂŸer, dass negative Überraschungen zu abrupten StimmungsumschwĂŒngen fĂŒhren. Die VolatilitĂ€t an den FinanzmĂ€rkten könnte erheblich zunehmen, wenn die Inflation erheblich von den Konsenserwartungen abweicht, das Wirtschaftswachstum nachlĂ€sst oder geopolitische Konflikte weiter eskalieren.

    Die erhöhte Konzentration und die hohen Bewertungen an den AktienmĂ€rkten, insbesondere in den Vereinigten Staaten, deuten auf Spielraum fĂŒr grĂ¶ĂŸere VolatilitĂ€t und das Potenzial fĂŒr eine Marktkorrektur hin. Angesichts der tief integrierten globalen AktienmĂ€rkte könnten Risiken fĂŒr die FinanzstabilitĂ€t des Euroraums aus negativen Spillover-Effekten aus den Vereinigten Staaten resultieren.

  4. Der Nichtbanken-Finanzintermediationssektor könnte angesichts von LiquiditĂ€tslĂŒcken, verschuldeten Engagements und steigenden Konzentrationsrisiken jede Marktkorrektur noch verstĂ€rken. Nichtbanken haben in den letzten Monaten von der Verbesserung der Marktbedingungen profitiert und ihre Portfoliobewertungen gestĂŒtzt, wĂ€hrend höhere ZinssĂ€tze auch die AnlageertrĂ€ge aus Schuldtiteln gesteigert haben. Die QualitĂ€t der Vermögenswerte in Nichtbankenportfolios kann jedoch weiterhin durch schlechtere Fundamentaldaten des Unternehmenssektors und Immobilienmarktbedingungen sowie steigende geopolitische Risiken beeintrĂ€chtigt werden.

    In diesem Zusammenhang könnten etwaige Marktbewertungsschocks einen Anstieg der AbflĂŒsse von Investmentfonds oder Nachschussforderungen fĂŒr Derivatengagements auslösen. Angesichts der geringen BestĂ€nde an liquiden Vermögenswerten und erheblicher LiquiditĂ€tsinkongruenzen bei einigen Arten offener Investmentfonds könnte dies zu erzwungenen VermögensverkĂ€ufen fĂŒhren, die sich negativ auf die allgemeine FinanzstabilitĂ€t auswirken könnten.

    Obwohl dies im Allgemeinen begrenzt ist, können Bereiche mit erhöhter finanzieller und synthetischer Verschuldung in einigen Unternehmen das Spillover-Risiko erhöhen. DarĂŒber hinaus hat die Konzentration in Aktienportfolios – insbesondere in Investmentfonds aufgrund von Engagements bei in den USA ansĂ€ssigen Technologieunternehmen – in den letzten Jahren deutlich zugenommen, wodurch Anlageportfolios anfĂ€lliger fĂŒr idiosynkratische Schocks oder ungĂŒnstige Entwicklungen in der US-Wirtschaft werden. FĂŒr den Versicherungssektor verdeutlichen die Unsicherheiten im Zusammenhang mit einem schwachen makrofinanziellen Ausblick mögliche Gegenwinde fĂŒr die RentabilitĂ€t. Dazu gehören sowohl Herausforderungen bei der versicherungstechnischen RentabilitĂ€t von Lebensversicherern als auch anhaltend niedrige Renditen auf Schuldtitelportfolios.

  5. Angespannte finanzielle Bedingungen stellen die WiderstandsfÀhigkeit gefÀhrdeter Haushalte, Unternehmen und Staaten auf die Probe

    Die Haushalte, Unternehmen und Staaten im Euro-WĂ€hrungsgebiet haben sich bisher insgesamt als robust erwiesen, wenn auch mit einigen Schwachstellen. Die Verschuldung privater Haushalte, Unternehmen und Staaten im Euroraum ist gegenĂŒber den HöchststĂ€nden nach der Pandemie zurĂŒckgegangen, was die Bedenken hinsichtlich der SchuldentragfĂ€higkeit zerstreut. Die damit verbundenen AnfĂ€lligkeiten bleiben jedoch weiterhin hoch, insbesondere bei Staaten. Hier liegt die Verschuldung weiterhin ĂŒber dem Niveau vor der Pandemie, was teilweise auf eine Risikoverlagerung vom Privatsektor auf die Staatsbilanzen wĂ€hrend der Pandemie sowie wĂ€hrend der jĂŒngsten Energiekrise und einer Zeit hoher Inflation zurĂŒckzufĂŒhren ist. Die Schuldendienstkosten der nichtfinanziellen Sektoren dĂŒrften auf dem derzeit hohen Niveau bleiben oder sogar noch weiter ansteigen, da die Schulden, die ursprĂŒnglich zu historisch niedrigen ZinssĂ€tzen und mit langen Laufzeiten geschrumpft waren, weiterhin zu den vorherrschenden, deutlich höheren ZinssĂ€tzen neu bewertet werden. Dies bedeutet, dass die SchuldendienstfĂ€higkeit einer gefĂ€hrdeten Kohorte hochverschuldeter Haushalte, Unternehmen und Staaten auch in Zukunft vor Herausforderungen stehen könnte.

    Die Bedingungen fĂŒr die Staatsfinanzierung haben sich verbessert, aber die fiskalischen Fundamentaldaten bleiben anfĂ€llig fĂŒr negative WachstumsĂŒberraschungen und HaushaltsausfĂ€lle. Die Kreditkosten fĂŒr Staatsanleihen haben von den neuerdings gĂŒnstigeren Finanzierungsbedingungen und positiven Ratingmaßnahmen in einigen LĂ€ndern profitiert ( Abbildung 3 , Tafel b). Allerdings werden die Zinskosten insbesondere fĂŒr Staaten mit hohem kurzfristigem Refinanzierungsbedarf weiter steigen, da fĂ€llige Staatsschulden zu höheren ZinssĂ€tzen verlĂ€ngert werden. Trotz sinkender Schuldenquoten im VerhĂ€ltnis zum BIP in den letzten Jahren bleiben die fiskalischen Fundamentaldaten in einer Reihe von LĂ€ndern fragil, wie die in einigen FĂ€llen verfehlten Defizitziele im Jahr 2023 zeigen. Angesichts des strukturellen Gegenwinds fĂŒr das potenzielle Wachstum aufgrund von Faktoren wie schwacher ProduktivitĂ€t und anhaltend hoher Verschuldung Im Falle ungĂŒnstiger makrofinanzieller Überraschungen dĂŒrften ein hohes Niveau und Haushaltsdefizite eher Bedenken hinsichtlich der SchuldentragfĂ€higkeit aufkommen lassen und die KreditrisikoprĂ€mien fĂŒr Staatsanleihen in die Höhe treiben. Das Risiko fiskalpolitischer Defizite angesichts der hektischen Wahlen in den Jahren 2024–25 (sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene) oder Unsicherheiten hinsichtlich der genauen Umsetzung des neuen EU-Fiskalrahmens könnten dazu fĂŒhren, dass Marktteilnehmer das Staatsrisiko neu bewerten. Andererseits könnte eine umfassendere Finanzreform, die eine wachstumsfreundlichere Zusammensetzung der öffentlichen Finanzen sicherstellen soll, das mittelfristige Wirtschaftswachstumspotenzial des Euroraums steigern und so die Risiken fĂŒr die SchuldentragfĂ€higkeit abmildern.

  6. Die Bilanzen privater Haushalte und Unternehmen im Euroraum wurden durch einen robusten Arbeitsmarkt und starke Gewinne nach der Pandemie gestĂ€rkt. Die UnternehmensrentabilitĂ€t hat sich weiterhin relativ gut gehalten und unterstĂŒtzt die SchuldendienstkapazitĂ€t der Unternehmen. Sinkende Energie- und andere Inputkosten haben die Unternehmensgewinne trotz schwacher Verbrauchernachfrage gesteigert, auch wenn die Auswirkungen des schwachen Wachstums und der höheren Arbeitskosten auf die Gewinnmargen möglicherweise noch nicht vollstĂ€ndig zum Tragen gekommen sind. WĂ€hrend die Unternehmensinsolvenzen in einer Reihe von LĂ€ndern des Euroraums weiterhin ĂŒber das Niveau vor der Pandemie anstiegen, blieben die AusfĂ€lle und die Zinsen fĂŒr notleidende Kredite relativ niedrig. Gleichzeitig wurden die AnfĂ€lligkeiten der privaten Haushalte im Euroraum durch die WiderstandsfĂ€higkeit der ArbeitsmĂ€rkte in Verbindung mit staatlichen UnterstĂŒtzungsmaßnahmen und den wĂ€hrend der Pandemie angehĂ€uften ĂŒberschĂŒssigen Ersparnissen gemildert. WĂ€hrend die Verschuldung privater Haushalte und Unternehmen im VerhĂ€ltnis zum BIP unter die Werte vor der Pandemie gesunken ist, ist die Weitergabe höherer ZinssĂ€tze an die Schuldendienstkosten unvollstĂ€ndig. Eine fortgesetzte Neubewertung von Krediten zu höheren Marktzinsen als fĂŒr ausstehende Kredite ( Abbildung 3 , Tafel c) könnte zusammen mit einem schwĂ€cher als erwarteten Wachstum und sich verschlechternden Arbeitsmarktbedingungen die FĂ€higkeit privater Haushalte und Unternehmen zur Schuldentilgung beeintrĂ€chtigen. Gleichzeitig können schwindende LiquiditĂ€tspuffer Haushalte und Unternehmen anfĂ€llig fĂŒr unerwartete negative Schocks machen.

    Es bestehen weiterhin Schwachstellen, da hohe ZinssĂ€tze die SchuldendienstfĂ€higkeit gefĂ€hrdeter Haushalte und Unternehmen beeintrĂ€chtigen. Hohe Schuldendienstkosten könnten fĂŒr Unternehmen mit niedrigerer BonitĂ€t eine besondere Herausforderung darstellen, was sich in der Zunahme der erwarteten AusfallhĂ€ufigkeit im Hochzinssegment widerspiegelt. Auch die erwarteten Ausfallraten sind in den einzelnen Wirtschaftssektoren sehr unterschiedlich, wobei Unternehmen, die im Großhandel oder im Immobilienbereich tĂ€tig sind, einige der grĂ¶ĂŸten Anstiege der erwarteten Ausfallraten verzeichnen . Die AusfĂ€lle könnten zunehmen, wenn die Renditen hoch bleiben, die Energiepreise wieder in die Höhe schnellen oder sich die Unterbrechungen der globalen Lieferketten verschĂ€rfen. Haushalte im Euroraum, insbesondere solche mit geringerem Einkommen und in LĂ€ndern mit ĂŒberwiegend variabel verzinslichen Hypothekenkrediten, sind vergleichsweise stĂ€rker von höheren ZinssĂ€tzen betroffen ( Abbildung 4 , Tafel c). Allerdings könnten auch Haushalte mit mittlerem Einkommen betroffen sein, insbesondere wenn sich die Arbeitsmarktbedingungen erheblich verschlechtern. In einem solchen Szenario könnten die Auswirkungen auf die Hypothekenportfolios der Banken deutlich werden.

  7. Die angespannte Finanzlage hat die AnfĂ€lligkeit der ImmobilienmĂ€rkte deutlich gemacht und die Herausforderungen, mit denen einige Haushalte und Unternehmen konfrontiert sind, verschĂ€rft. Der starke Abschwung im Gewerbeimmobiliensektor (CRE) hat sich fortgesetzt , wobei die gedĂ€mpfte MarktaktivitĂ€t weiterhin die Preisfindung behindert. Aufgrund der strukturell geringeren Nachfrage nach einigen Gewerbeimmobilien nach der Pandemie, insbesondere im BĂŒrosegment, könnten die Preise weiter sinken. Der starke RĂŒckgang der Mieteinnahmen und Gewinnmargen seit Anfang 2022 hat Immobilienunternehmen besonders anfĂ€llig fĂŒr Verluste gemacht und die Herausforderungen, die sich aus der Refinanzierung von Schulden zu höheren ZinssĂ€tzen ergeben, verschĂ€rft . .Die laufende Anpassung an den WohnimmobilienmĂ€rkten verlief geordnet, da die Finanzlage der privaten Haushalte durch die StĂ€rke des Arbeitsmarktes gestĂŒtzt wurde. Auch auf aggregierter Ebene gibt es Anzeichen einer beginnenden Stabilisierung der Immobilienpreise im Euroraum, die Risiken bleiben jedoch nach unten gerichtet, insbesondere in LĂ€ndern mit hoher Verschuldung und ĂŒberbewerteten ImmobilienmĂ€rkten. Allerdings könnte der erwartete RĂŒckgang der Kreditkosten die Probleme bei der Bezahlbarkeit abmildern und die Kreditnachfrage kĂŒnftig ankurbeln. Insgesamt sollte der Abschwung auf dem Wohnimmobilienmarkt geordnet verlaufen, sofern sich die Arbeitsmarktbedingungen nicht erheblich verschlechtern.

  8. Die Banken blieben robust, sehen sich jedoch mit Gegenwind durch eine schwÀchere QualitÀt der Vermögenswerte, geringere Einnahmen und geringere Finanzierungskosten konfrontiert

    Es gibt Anzeichen einer Verschlechterung der VermögensqualitĂ€t der Banken im Euroraum, insbesondere bei CRE-Portfolios. WĂ€hrend die Quote notleidender Kredite der Banken im Jahr 2023 auf einem historisch niedrigen Niveau von knapp ĂŒber 2 % blieb, gab es erste Anzeichen fĂŒr steigende Verluste bei einer Untergruppe von Kreditportfolios, die empfindlicher auf zyklische AbschwĂŒnge reagieren. TatsĂ€chlich waren die CRE-KreditbestĂ€nde der Hauptgrund fĂŒr die Verschlechterung der QualitĂ€t der Vermögenswerte, was sowohl auf den Abschwung auf den CRE-MĂ€rkten im Euroraum als auch auf Auswirkungen der anhaltenden Korrektur auf den US-amerikanischen CRE-MĂ€rkten auf Banken im Euroraum mit erheblichen Engagements zurĂŒckzufĂŒhren ist. Allerdings sind diese Portfolios im Allgemeinen von bescheidener GrĂ¶ĂŸe und sollten keine systemischen Auswirkungen auf den Bankensektor haben. FĂŒr einige Banken mit ĂŒberdurchschnittlichem CRE-Engagement könnte jedoch eine deutliche Verschlechterung der QualitĂ€t der CRE-Vermögenswerte eine Herausforderung darstellen. Gleichzeitig sind die Kreditrisikoaussichten fĂŒr Privathaushalte und Unternehmensportfolios weiterhin nach unten gerichtet, da die makrofinanziellen Bedingungen schwach sind und Kreditnehmer zunehmend die Auswirkungen höherer ZinssĂ€tze zu spĂŒren bekommen. Infolgedessen besteht fĂŒr Banken möglicherweise das Risiko höherer RĂŒckstellungskosten, wenn sich Risiken in den nichtfinanziellen Sektoren verwirklichen, nicht zuletzt, weil sich die Werte der Sicherheiten möglicherweise nicht vollstĂ€ndig in den Bilanzen der Banken widerspiegeln.

    Die Banken im Euroraum sind weiterhin mit Gegenwind bei den Finanzierungskosten konfrontiert. Seit der Veröffentlichung der letzten Ausgabe des Financial Stability Review sind die Renditen von Bankanleihen gesunken und die Einlagenzinsen fĂŒr NeugeschĂ€ft haben im Einklang mit den Markterwartungen drohender Leitzinssenkungen an AufwĂ€rtsdynamik verloren ( Abbildung 5 , Tafel b). Allerdings sind die durchschnittlichen Kosten ausstehender Bankfinanzierungen weiter gestiegen, was auf eine Verschiebung der Zusammensetzung hin zu teureren Finanzierungsquellen zurĂŒckzufĂŒhren ist. Insbesondere Einleger, die eine höhere VergĂŒtung anstreben, sind von tĂ€glich fĂ€lligen Einlagen auf höher verzinsliche Termineinlagen umgestiegen. Gleichzeitig hat auch die Anleihenfinanzierung zugenommen, da sie andere Quellen wie die gezielten lĂ€ngerfristigen RefinanzierungsgeschĂ€fte (TLTROs) der EZB ersetzt. Mit Blick auf die Zukunft dĂŒrften die Refinanzierungskosten der Banken hoch bleiben, da sich die Preise fĂŒr fĂ€llig werdende Verbindlichkeiten auf ein höheres Niveau verlagern und sich die Zusammensetzung der Refinanzierung weiter in Richtung langfristiger Durchschnittswerte mit einem höheren Anteil an Termineinlagen und Anleihen bewegt. Die gesamten Finanzierungskosten könnten daher noch weiter steigen, selbst wenn die Leitzinsen zu sinken beginnen.

    Niedrige Bankenbewertungen deuten auf Bedenken des Marktes hinsichtlich der lĂ€ngerfristigen Nachhaltigkeit der Bankgewinne hin. In den letzten Jahren wurde die starke RentabilitĂ€t der Banken im Euroraum vor allem durch steigende Nettozinsmargen angetrieben. Dies liegt daran, dass sich die Refinanzierungskosten der Banken aufgrund der automatischen Neubewertung von variabel verzinslichen Krediten langsamer anpassten als die Kreditzinsen. Daher könnten sich variabel verzinsliche Vermögenswerte nun zu einem Gegenwind fĂŒr die ZinsertrĂ€ge der Banken entwickeln, da erwartet wird, dass die Leitzinsen sinken, wĂ€hrend die Finanzierungskosten insgesamt noch weiter steigen könnten. TatsĂ€chlich deutet der jĂŒngste RĂŒckgang der Zinsspannen darauf hin, dass die Nettozinsmargen der Banken im Euroraum voraussichtlich sinken werden . Eine Margenverknappung könnte zusammen mit einem anhaltend gedĂ€mpften Kreditvolumen zu einem RĂŒckgang der BetriebsertrĂ€ge der Banken fĂŒhren und die Herausforderungen, die sich aus der Verschlechterung der QualitĂ€t der Vermögenswerte ergeben, verschĂ€rfen, was letztendlich die RentabilitĂ€t der Banken belasten wĂŒrde. Diese RentabilitĂ€tsunsicherheiten sind auch in den Kurs-Buchwert-Bewertungen der Banken im Euroraum sichtbar, die weiterhin bei rund 0,7 liegen und damit deutlich unter denen einiger großer internationaler Konkurrenten liegen.

  9. Eine gĂŒnstige Risikobepreisung macht die Preise von Vermögenswerten anfĂ€llig fĂŒr Schocks
    Eine geringe implizite VolatilitĂ€t an den FinanzmĂ€rkten kann zwar die FinanzstabilitĂ€t unterstĂŒtzen, soweit sie solide Fundamentaldaten und eine stabile Risikoaussicht widerspiegelt, sie könnte aber auch Ausdruck einer gewissen UnterschĂ€tzung der Schwachstellen der FinanzstabilitĂ€t durch die Marktteilnehmer sein. Da Finanzinstitute in ihrem Risikomanagement zudem ĂŒblicherweise implizite VolatilitĂ€tsindizes verwenden, könnten lĂ€ngere Perioden gedĂ€mpfter VolatilitĂ€t einen Anreiz fĂŒr das Eingehen ĂŒbermĂ€ĂŸiger Risiken darstellen.

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